Drachen Wiki
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The White Worm

Illustration von Pamela Colman Smith, 1911

Der Weiße Wurm (en.: White Worm) ist eine Riesenschlange aus dem Roman Das Schloss der Schlange (en.: Lair of the White Worm, 1911) von Bram Stoker und dessen Verfilmung Der Biss der Schlangenfrau (1988).

Das Schloss der Schlange[]

Zu Beginn des Buches erbt der Australier Adam Salton das Anwesen Lesser Hill von seinem englischen Onkel Richard Salton. In seinem neuen Heim findet er immer wieder schwarze Schlangen und kauft eine Manguste, um diese zu jagen. Außerdem findet er ein von einer Schlange getötetes Kind und erfährt, dass dies nicht das erste Opfer der Schlange war.

Nachdem Saltons Manguste Arabella March, die Eigentümerin des Anwesens Diana's Grove, angreift, erschießt diese das Tier. Salton kauft daraufhin mehr Mangusten, die er in Truhen einsperrt, während Oolanga, der mit Tod und Folter besessene Diener des Nachbarn Edgar Caswall, beginnt mit Arabella zu flirten, nachdem er ihre gewalttätige Art erkennt. Sie weißt ihn jedoch ab, woraufhin Oolanga eine von Saltons Truhen stielt um sie mit den Schätzen darin zu gewinnen. Tatsächlich befindet sich in der Truhe nur eine Manguste.

In einem Keller ihres Anwesens ermordet Arabella Oolanga, was Salton beobachtet. Er hat jedoch keine Beweise, und am nächsten Tag schreibt sie ihm einen Brief, in dem sie sich als unschuldig ausgibt. Darufhin plant Salton zusammen mit Sir Nathaniel, einem Freund seines Onkels, Arabella aufzuhalten. Nathaniel ist überzeugt, dass Arabella der Weiße Wurm ist, von dem lokale Legenden erzählen.

Tatsächlich lebt der Weiße Wurm unter Diana's Grove. Nathaniel vermutet, dass der Wurm von Drachen abstammt, aber deren Körperkraft gegen Intelligenz getauscht hat. Kurz darauf verlässt der Wurm seine Grube, um Salton und Mimi Watford, Arabellas nächstes Mordopfer, zu jagen. Salton kann den Mord verhindern und Arabella bietet ihm an, Diana's Grove zu verkaufen. Salton nimmt an, in der Hoffnung, so den Wurm zu töten. Er plant, die Höhle mit Sand zu füllen und dann mit Dynamit zu sprengen, während der Wurm sich darin befindet.

Caswall, der mittlerweile dem Wahnsinn verfallen ist, wird von Watford konfrontiert. Er lockt sie zum Dacht seines Anwesens und will ihr seinen Drachen (das Sportgerät) zeigen, doch Arabella stiehlt die Schnur und verlegt sie zurück zu ihrem Anwesen. Als ein Blitz in den Drachen einschlägt, zerstört er nicht nur Caswalls Anwesen, sondern wird durch die Schnur auch in die Höhle unter Diana's Grove geleitet, wo er das Dynamit entzündet. Bei der Explosion sterben sowohl der Wurm als auch Arabella. Salton und Watford heiraten zu Ende des Romans.

Der Biss der Schlangenfrau[]

The White Worm Film

Der Weiße Wurm im Film

In der Verfilmung Der Biss der Schlangenfrau von 1988 wird der angebliche Schädel der Schlange zu Beginn des Films vom Archäologen Angus Flint gefunden. Hier soll der Wurm der Legende nach von John d'Ampton, dem Vorfahren des aktuellen Grundstücksbesitzers James d'Ampton getötet worden sein.

Lady Sylvia Marsh, Arabellas Film-Gegenstück und titelgebende Schlangenfrau, stellt sich hier als Priesterin des uralten Schlangengottes Dionin heraus. Tatsächlich lebt die Schlange noch immer in dem Höhlensystem unter dem Anwesen, und Lady Sylvia versucht ihr eine Frau zu opfern, doch Flint und d'Ampton können dies verhindern und Sylvia und die Schlange vernichten. Vor ihrem Tod kann Sylvia jedoch Flint beissen und steckt ihn mit einer Art Vampirismus an.

Hintergrund[]

In Kapitel 6 beschreibt Nathaniel die Etymologie des Wortes Wurm vom angelsächsischen Wyrm. Er vergleicht die Kreatur dabei mit dem Lambton Worm und dem Laidley Worm aus britischen Sagen[1], die vermutlich mythologische Vorbilder für den Weißen Wurm waren und die selbe Symbolik des Triumphes von Heiligkeit und Wahrheit über Sünde und Lüge innehaben[2].

Andererseits wird der Drache jedoch auch mit einer wissenschaftlichen Sprache rationalisiert, die ihn mit den Monstern des frühzeitlichen Englands vergleicht[3].

In der Populärkultur[]

  • Für das Pen & Paper Rollenspiel MIDGARD wurde 1998 ein Abenteuer namens Der Weiße Wurm veröffentlicht, das auf Bram Stokers Roman und dessen Verfilmung basiert[4].
  • Möglicherweise hatte die Geschichte über den Weißen Wurm Einfluss auf die in den 1930er Jahren aufkommenden Beschreibungen des Ungeheuers von Loch Ness[3][5].

Einzelnachweise[]

  1. Bram Stoker (1911), The Lair of the White Worm, BORGO PR (2001), ISBN 978-1587155628
  2. David Seed (1998), Eruptions of the Primitive into the Present: The Jewel of Seven Stars and The Lair of the White Worm in William Hughes, Andrew Smith (1998), Bram Stoker: History, Psychoanalysis and the Gothic, Palgrave Macmillan, ISBN 978-0-333-72046-2, https://doi.org/10.1007/978-1-349-26838-2_12
  3. 3,0 3,1 Katja Jylkka (2018), "Witness the Plesiosaurus": Geological Traces and the Loch Ness Monster Narrative, Johns Hopkins University Press, https://doi.org/10.1353/con.2018.0012
  4. Harald & Isolde Popp (1998), Der Weiße Wurm, Pegasus Spiele, ISBN 3-930635-57-7
  5. Justin Mullis (2020), Cryptofiction! Science Fiction and the Rise of Cryptozoology in Darryl Caterine, John W. Morehead (2019), The Paranormal and Popular Culture - A Postmodern Religious Landscape, Routledge, ISBN 9781138738577
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