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Dieser Artikel beschreibt Nessie, das Ungeheuer von Loch Ness. Falls Sie nach Nessi, dem Monster aus Ni no Kuni, suchen, finden Sie diese/n unter Nessi (Ni no Kuni).



Nessie, das Ungeheuer von Loch Ness, zählt neben Bigfoot und Yeti zu den bekanntesten Kryptiden, also Tieren, deren Existenz nicht bewiesen wurde. Es wurde oft im schottischen Loch Ness gesichtet, meistens wurde eine Art Plesiosaurier (ein Meeresreptil, welches zur Zeit der Dinosaurier lebte) oder eine Seeschlange beschrieben, jedoch gibt es auch Beschreibungen die eher an Säugetiere wie Robben erinnern.

Gerüchten zufolge steht Nessie seit den 30ern unter Naturschutz, obwohl seine Existenz nicht bewiesen ist. Dies liegt vermutlich daran, dass es Diskussionen gab, ob die Kreatur unter Schottlands "Protection of Animals Act" von 1912 fällt, wobei die Polizei von Inverness in einem Brief von 1938 erklärte, dass die Kreatur unzweifelhaft existiert[2][3].

Sichtungen

Vor dem 20. Jahrhundert

Scoliophis Atlanticus

Die Seeschlange von Gloucester, 1817

Die älteste bekannte Quelle, die später mit dem Ungeheuer von Loch Ness in Verbindung gebracht wurde, ist die Vita Columbae des Adamnanus aus dem 7. oder 8. Jahrhundert. Diese handelt vom Leben des heiligen Columban von Iona (nicht zu verwecheln mit dem Drachentöter Columban von Luxeuil). Dieser soll am Fluss Ness einen Pikten gerettet haben, der von einer Kreatur angegriffen wurde. Columban machte ein Kreuzzeichen und befahl dem Wesen im namen Gottes, sich zurückzuziehen, was dieses auch tat[4][5]. Die Erzählung ist eine typische Heiligensage, vergleichbar mit ähnlichen Taten, die z.B. Samson von Dol zugeschrieben werden, und unterscheidet sich kaum von anderen Sagen über Wassermonster in Schottland[6].

Im 19. Jahrhundert kam es zu vereinzelten Augenzeugensichtungen großer Tiere am Loch, unter anderem 1872[7] und 1888[8]. Allgemein wurden im 19. Jahrhundert viele Sichtungen von Seeschlangen weltweit beschrieben, angefangen mit der berühmten Gloucester sea serpent von 1817[9]. Von 1817 bis zum Beginn des ersten Weltkrieges 1914 wurden jedes Jahr mehrere Artikel über solche Sichtungen in britischen und amerikanischen Zeitungen veröffentlicht[10].

1930er Jahre

Während es sich bei den bisherigen Sichtungen um Sagen und Legenden handelt, die nicht sicher wörtlich gemeint waren und im Laufe der Jahrhunderte sicher auch verfälscht wurden, häuften sich in den 1930er Jahren Berichte von Sichtungen. Vor allem die Lokalzeitung Inverness Courier veröffentlichte mindestens einmal im Monat Artiel und Leserbriefe über das "Monster"[10]. Den Beginn machte ein Bericht vom 2. Mai 1933 laut dem ein gewisser Aldie Mackay „ein riesiges im Loch tauchendes Tier“ gesichtet hätte[11][12].

Am 22. Juli 1933 wurde die Kreatur erneut gesichtet, von einem George Spicer und seiner Frau. Das Wesen soll die Straße vor deren Auto überquert haben. Spicer beschreibt die Kreatur 4 Fuß (1,2m) hoch und 25 Fuß (8m) lang, mit einem 3-4m langen Hals ähnlich einem Elefantenrüssel. Spicer vergleicht das Aussehen mit einem Drachen oder einem prähistorischen Tier. Der Inverness Courier veröffentlichte am 4. August einen Bericht über die Sichtung[13]. Dieser war vermutlich der Auslöser für eine massive Zunahme an Sichtungen in den nächsten Jahren und die häufige Identifikation des Monsters als prähistorisches Reptil.

Hugh-Gray-Photo

Das von Hugh Gray geschossene Foto, 1933

Am 12. November 1933 wurde das Monster angeblich erstmals durch Hugh Gray fotografiert. Jedoch wird heute vermutet, dass das Foto Grays Hund darstellt, der einen Stock aus dem Wasser trägt. Sieht man das Foto genau an, kann man den Kopf des Hundes erkennen[14].

Neues Interesse an dem Ungeheuer von Loch Ness wurde 1934 durch ein angeblich vom Arzt Robert Kenneth Wilson geschossenes Foto geweckt, das heute als surgeons photo (engl. für Chirurgen-Foto) bekannt ist (siehe Infobox). Es scheint ein großes Tier mit einem langen Hals zu zeigen, welches durch das Wasser gleitet. Das Foto wurde am 21. April 1934 in der Daily Mail veröffentlicht[15]. Das Foto wird oft so geschnitten abgedruckt, dass die abgebildete Kreatur sehr groß erscheint. 1993 wurde es als Fälschung entlarvt, da eine Analyse ergab, dass das dargestellte Objekt scheinbar an einem Seil gezogen wurde[16]. Außerdem stellte sich heraus, dass das dargestellte Objekt nur ca. 60 bis 90 cm lang war[17].

1993 gab Christian Spurling zu, dass er zusammen mit anderen das surgeons photo gefälscht hatte. Sein Schwiegervater Marmaduke Wetherell wurde zuvor in der Daily Mail öffentlich bloßgestellt, da sich die von ihm gesichteten Nessie-Fußspuren als Fälschung herausgestellt hatten. Als Rache kaufte Spurling ein Spielzeug-U-Boot und modellierte mit Holzkitt den Hals darauf. Das Foto wurde von Wetherells Sohn Ian im Loch Ness geschossen und über Wilson der Daily Mail zugespielt, die daraufhin den Artikel veröffentlichte. Da sie bei der Foto-Session fast erwischt worden wären, versenkte Marmaduke Wetherell das U-Boot kurzerhand, weshalb es möglicherweise noch heute im See liegt[18].

Spätes 20. Jahrhundert

Flipper Foto

Das Flipper-Foto in der unbearbeiteten (links) und bearbeiteten Variante, 1972

Weitere Artikel über die Existenz des Monsters wurden in den 50er, 60er und 70er Jahren im Scotsman und in The Illustrated London News veröffentlicht. Dabei fällt auf, dass sich sowohl die Argumente der Befürworter als auch die der Skeptiker über die Jahrzehnte kaum veränderten. Typische Themen sind die Möglichkeit des Überlebens prähistorischer Tierarten, die Glaubwürdigkeit von Augenzeugenberichten als wissenschaftliche Evidenz und die (je nach Seite der Diskussion) unbekannten oder sehr gut erforschten Tiefen des Sees. Dies hängt vermutlich auch damit zusammen, dass aktuelle wissenschaftliche Veröffentlichungen für Laien noch immer schwer zugänglich waren, wodurch der Wissensstand der Autoren der Artikel oft sehr veraltet war[10].

Nessie

Das gedrehte Foto, das vermutlich einen Baumstamm zeigt, 1972

1972 machte eine von dem US-amerikanischen Patentrichter Robert Rines geleitete Gruppe einige Unterwasserfotos[19]. Darunter waren zwei unscharfe Bilder, die scheinbar eine rhombenförmige Flosse zeigen, daher auch der Name flipper photo (Flipper ist der Fachbegriff für die Vorderflossen von Meeressäugern wie Walen). Jedoch stellte sich heraus, dass die Fotos stark nachbearbeitet waren, die Originale zeigen keine eindeutig erkennbare Form. Vermutlich handelt es sich nur um Fotos eines Abdrucks des von Rines Gruppe verwendeten Kamera-Equipments[15][20][21]. Ein weiteres von Rines geschossenes Foto soll ein plesiosaurierartiges Tier zeigen, wurde in Wirklichkeit jedoch gedreht veröffentlicht. Im Original erinnert es mehr an einen Baumstamm im Wasser. Der abgebildete Baumstamm wurde später sogar gefunden[22][5]. 1976 wurde vorgeschlagen, dass es sich bei dem Foto um ein versunkenes Wikingerschiff handeln könnte[23].

Auf der Basis dieser Fotos verkündete der Ornithologe und Naturschützer Sir Peter Markham Scott 1975, dass der wissenschaftliche Name des Monsters Nessiteras rhombopteryx lauten solle. Das würde die Aufnahme von Nessie im „British register of officially protected wildlife“ bedeuten. Scott stellte fest, dass die Anatomie der Flossen keiner lebenden Tierart entspricht, jedoch Ähnlichkeiten zu den Flossen ausgestorbener Plesiosaurier hat, woraus er schloss, dass es sich bei dem abgebildeten Tier um ein Reptil handeln dürfte[1]. Der Name wurde schnell als ein Anagramm von „monster hoax by Sir Peter S.“ erkannt[24], jedoch scheint es sich hierbei um einen Zufall zu handeln, da Scott selbst fest an die Existenz des Monsters glaubte[21].

Plesiosaurus Nessiteras

Vergleich zwischen der Flosse eines Plesiosaurus und der von Rines fotografierten Flosse von Nessiteras, 1976

Nach der Veröffentlichung wurde Scotts Artikel stark kritisiert, da die Flossen auf den Fotos anatomisch weder denen von Plesiosauriern, noch denen von Rines anderem Foto entsprechen. Auch weitere Unterschiede zwischen der Anatomie von Plesiosauriern und Nessiteras wurden angemerkt. Außerdem deutete nichts darauf hin, dass es sich bei den Flossen überhaupt um Teile von Tieren handelt. Daneben wurde auch die Methodik des Artikels kritisiert, da die Daten, aus denen Scott auf seine Größenangaben für das Tier schloss, nicht angegeben wurden[25][23].

21. Jahrhundert

  • Am 28. Mai 2007 wurde durch Gordon Holmes aus Yorkshire ein neues Video eines vermeintlichen Ungeheuers von Loch Ness aufgenommen. Darauf zu sehen ist ein etwa zehn Kilometer pro Stunde schnelles und circa 15 Meter langes, aalähnliches Objekt. Die Qualität des Videos gilt als ausgesprochen gut. Eine Fälschung des Videos wird auf Grund des auf dem Video sichtbaren Uferbereichs im Hintergrund als sehr unwahrscheinlich angesehen, jedoch scheint es sich um ein kleines Wassertier wie einen Otter, eine Robbe oder einen Seevogel zu handeln, das knapp unter der Oberfläche schwimmt[26].
  • Im Zuge der "Operation Groundtruth" wurde der See 2016 mithilfe eines Autonomen Unterwasserfahrzeugs untersucht. Dabei wurde unter anderem das Modell des Loch Ness Monsters gefunden, welches 1969 bei den Dreharbeiten zum Film Das Privatleben des Sherlock Holmes im See verloren ging[27][28].
  • 2018 wurde eine Studie im See durchgeführt, bei der die Umwelt-DNA im See untersucht wurde. Diese ergab, dass sich im See keine große, unbekannte Tierart befindet. Jedoch wurde Aal-DNA gefunden, weshalb es plausibel ist, dass manche Sichtungen auf große Aale zurückgehen[29]. Der kontroverse Kryptozoologe Henry H. Bauer argumentiert jedoch, dass Aale wenig Ähnlichkeiten zu den meisten Augenzeugenverichten haben[30].
  • 2022 wurde ein Video veröffentlicht, welches angeblich das Ungeheuer zeigt. Tatsächlich ist auf dem Video nur ein V-förmiges Kielwasser zu sehen, jedoch nicht das Objekt, das dieses verursacht[31].

Hintergrund

King Kong Brontosaurus

Das Brontosaurus-Modell aus King Kong, 1933. Rechts unten ist eine Szene aus dem Film zu sehen, in der der Dinosaurier aus dem Wasser auftaucht um einen Menschen anzugreifen.

Das Loch Ness Monster steht in der Tradition der oben erwähnten Seeschlangen-Sichtungen des 19. Jahrhunderts und der Vorstellung, dass prähistorische Lebensformen an abgelegenen Orten als so genannte Lebende Fossilien überlebt haben könnten. Schottland eignete sich in der britischen Vorstellung sehr gut als ein solcher abgelegener Ort, da die Highlands in der romantischen und viktorianischen Zeit oft als primitive, rückständige Gegend angesehen wurden, die im Kontrast zum zivilisierten und fortschrittlichen England steht[10].

Als Einfluss auf die Sichtungswelle der 1930er Jahre werden u.a. Bram Stokers Roman Das Schloss der Schlange (en.: Lair of the White Worm, 1911), der Film Die verlorene Welt (en.: The Lost World, 1925) und der Film King Kong und die weiße Frau (en.: King Kong, 1933) gesehen[32][14][10][33]. Charles Paxton merkt jedoch an, dass King Kong lediglich als Einfluss, nicht als Ursprung der 1930er Sichtungswelle angesehen werden kann, da der Film erst am 23. Juni 1933 in britische Kinos außerhalb Londons kam, was nach der unten beschriebenen Mackay-Sichtung war[34][35]. Tatsächlich beschreibt der Artikel aus dem Mai 1933 das Tier aber eher ähnlich einem Wal, ohne Merkmale von Dinosauriern oder Plesiosauriern anzugeben, die seit der Spicer-Sichtung, also nach dem Erscheinen des Films, häufig beschrieben werden. Spicer hingegen verglich in einem Interview seine Sichtung sogar selbst mit der Szene aus dem Film[14].

Ein weiterer Einfluss auf die Zunahme der Sichtungen könnte die Professionalisierung sein, die die Wissenschaften, darunter die Geologie und Paläontologie, zum Jahrhundertwechsel durchmachten. In wissenschaftlichen Veröffentlichungen wurde zunehmend strikter unterschieden zwischen Experten und Laien. Die Briefe in Zeitungen wie dem Inverness Courier, welche überwiegend von Laien ohne wissenschaftliche Ausbildung stammten, enthielten entsprechend eine Mischung aus Aufrufen an die Wissenschaft, das Phänomen zu untersuchen, und Kommentaren, die der Wissenschaft die Fähigkeit absprechen, die Welt vollständig zu verstehen[10]. Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften waren überwiegend eher skeptisch gegenüber dem Phänomen und schrieben die Sichtungen eher bekannten Tieren oder natürlichen Phänomenen zu[36][37][38][39].

Identität

Plesiosaurus 3DB-1-

Der Plesiosaurier Plesiosaurus

Die häufigste Darstellungsform des Loch Ness Ungeheuers ist die eines Plesiosauriers, mit langem, schlangenartigen Hals, kurzem Schwanz und vier paddelförmigen Flossen[10].

Die Plesiosaurier-Hypothese scheitert jedoch daran, dass diese seit 65 Millionen Jahren ausgestorbenen Tiere, selbst wenn eine Spezies bis heute überlebt haben sollte, keine Möglichkeit gehabt hätte, vom Meer in den See zu gelangen, da dieser erst seit 10.000 Jahren existiert[14]. Constance Whyte vermutet, dass die hypothetische Population im Loch von einer marinen Population abstammt, von der sie abgeschnitten wurde, als die Meeresverbindung des Lochs verschwand[40].

Jedoch müssten Plesiosaurier, wie auch heutige Meeressäuger, zum Luftholen regelmäßig auftauchen, wodurch sich eine existierende Population einer wissenschaftlichen Untersuchung nicht so dauerhaft entziehen könnte wie es dem Loch Ness Monster vermutlich gelang. Für eine Brutpopulation wären mindestens 100 Tiere nötig, wodurch täglich tausende Male deren Köpfe an der Oberfläche sichtbar wären[14]. Peter Scott vermutet, dass das Tier verlängerte Nasenlöcher besitzt, um zum Atmen den Kopf nur knapp unter die Wasseroberfläche halten zu müssen[1]. Abgesehen davon ist der See aber auch zu klein, um auch nur ein Exemplar eines derart großen Tieres mit ausreichend Nahrung zu versorgen[14].

Bereits 1968 stellte der Fantasy-Autor Lyon Sprague de Camp die Hypothese auf, dass erst die Entdeckung von Fossilien mesozoischer Meeresreptilien dafür gesorgt hat, dass Sichtungen von Seeschlangen, die zuvor meist schlangenartig beschrieben wurden, zunehmen ähnlich Plesiosauriern und Mosasauriern beschrieben wurden[41]. Die These wurde 2019 von Charles Paxton und Darren Naish überprüft, welche zu dem Schluss kamen, dass in den letzten 200 Jahren tatsächlich schlangenartige Sichtungen ab- und plesiosaurierartige Sichtungen zunahmen, während mosasaurierartige Beschreibungen selten blieben. Jedoch begannen Augenzeugen erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, ein halbes Jahrhundert nach der ersten Assoziation zwischen ausgestorbenen Meeresreptilien und Seeschlangen durch Naturwissenschaftler, dearartige Vergleiche aufzustellen[42].

Es gibt auch viele andere Hypothesen, die Nessie als langhalsige Robbe, Riesenschlange, Tintenfisch, Wasservogel, Embolomeri[15] oder sogar als Riesenschnecke interpretieren. Für viele Sichtungen scheinen auch Gruppen von Robben, die hintereinander schwimmen und so wie eine einzige große Schlange aussehen, verantwortlich zu sein[43]. Bereits 1934 wurden Robben als wahrscheinliche Identität einiger Sichtungen vorgeschlagen[38][39]. Tatsächlich ist der Seehund das größte aquatische Tier, dessen Existenz im Loch wissenschaftlich bestätigt ist[44].

Neben der oben beschriebenen Hypothese, dass einige Sichtungen auf Aale zurückgehen, könnte es sich bei wenigen Sichtungen auch um Störe handeln. Diese haben ein für Fische ungewöhnliches Aussehen, das Beobachter verwirren könnte. Jedoch können Störe keine der langhalsigen Beschreibungen erklären[45]. Auch andere Fische und große Amphibien mit Kiemen wurden als mögliche Identität vorgeschlagen. Im Gegensatz zu aquatischen Landwirbeltieren müssten diese nicht zum Atmen auftauchen[36].

Tatsächlich ist es auch wahrscheinlich, dass es sich bei vielen Sichtungen garnicht um Tiere handelt. So vermutete der britische Zoologe Maurice Burton, dass Methanblasen große Mengen an verwesenden Pflanzenmaterial an die Oberfläche tragen können. Darunter könnten auch größere Äste sein, die ein Beobachter für einen langen Hals halten könnte[46].

Ähnliche Kreaturen

Sichtungen von See-Ungeheuern gibt es weltweit in verschiedenen Seen.

  • Der berühmteste Verwandte ist Champ, ein Riesenreptil aus dem Champlainsee in den USA. Natürlich mangelt es auch nicht an Zeugen, die dieses Tier gesehen haben wollen. Daneben sollen auch im Flatheadsee (Montana), im Eriesee, im Chelan-See und diversen anderen Seen in den USA sonderbare Riesenungeheuer aufgetaucht sein.
  • Auch in Kanada gibt es eine lange Liste solcher Wesen. So soll Seemonster Manipogo im Lake Manitoba oder das Ungeheuer Ogopogo im Lake Okanagan hausen.
  • Im Storsjön in Mittelschweden gibt es eine sehr große Wasserschlange, die schon seit dreihundert Jahren in diesen See hausen soll. Der Name dieses Monsters ist Storsjöodjuret, und es wurde bereits gefilmt.
  • Sogar in Island gibt es mit dem Lagarfljótwurm einen Vertreter der Seemonster.
  • Auch Russland hat diverse Seeemonster, das bekannteste ist der Brosno Drache.
  • Im venezolanischem Regenwald in "valle encantado" auf der Hochfläche des Auyan, einem Tafelberg (Tepuis genannt) habe ein alter Einsiedler 3 Tiere gesehen, ca. 25 Meter von ihm entfernt wie sie auf einem Stein im Wasser lagen, dort, wo der Fluß zu einem Becken aufgestaut ist und sich offenbar sonnten. Das Aussehen soll höchst merkwürdig gewesen sein: Flossen wie Seehunde, glatte, dunkle Haut - aber kein Fell, wie der Einsiedler betont. Ohne Schwanz. Aber ein langer, nach oben gerckter Hals mit einem kleinen Reptilienkopf. "Ich kenne viele Tiere, aber so etwas ist mir noch nie untergekommen", meinte der ältere Mann, wobei die Ähnlichkeit in seinen Skizzen mit Plesiosauriern unverkennbar ist.
    • Die Maße des Tieres hatte er genau notiert: Achtzig Zentimeter Körperlänge. Vierzig Zentimeter der Hals. Zwanzig Zentimeter Schulterhöhe ohne Beine. Fotos habe der Einsiedler leider nicht mehr machen können, da sie ins Wasser gesprungen sind, bevor er die Fotokamera holen konnte. Später wolle er sie noch einmal gesehen haben, aber aus größerer Entfernung. Man weiß nicht, was dieser Mann wirklich gesehen hat, da diese Sichtung nicht so bekannt ist, wie z.B. die Sichtungen vom Loch Ness-Ungeheuer. Auch ist er der einzige, der die "Mini-Plesoisaurier" gesehen hat.
  • Sogar in Australien gibt es solche Sichtungen. Hunderte Einwohner des fünften Kontinents wollen ein Urzeitmonster in der Mündung des Hawkesbury River bei Sydney gesehen haben. Der Kryptozoologe Rex Gilroy hat Augenzeugen aufgesucht und sie interviewt. Das Nachrichtenportal zitiert Girloy: „Einer sah einen Schlangenkopf und einen rund zwei Meter langen Hals, bevor das Tier wieder untertauchte.“ Gilroy vermutet, dass das in Australien entdeckte Monster für diverse Schiffshavarien verantwortlich ist: „Es gibt Berichte von Leuten, deren Hausboote hochgehoben wurden, als etwas darunter durchschwamm und auftauchen wollte. Auch mysteriöse Unfälle in den 80er-Jahren könnten nach Ansicht des Kryptozoologen mit dem Tier zusammenhängen. Damals waren mehrere Boote gekentert und deren Besatzungen spurlos verschwunden. Ein weiteres angebliches Indiz für die Existenz des Untiers: Die Ureinwohner Australiens, die Aborigines, erzählen sich seit über tausend Jahren Geschichten über ein Wassermonster namens Bunyip. Gilroy glaubt sogar, das Tier schon selbst unter Wasser gesehen zu haben: Einen Schatten mit länglichem Hals, ungefähr so wie ein Plesiosaurus.

In der Populärkultur

  • Im Jahr 2018 setzte der Videospielhersteller Capcom als Werbeaktion für das Spiel Monster Hunter World in Großbritannien eine Belohnung von 50.000 £ auf den Beweis für die Existenz verschiedener Kryptide aus. Einer davon ist das Ungeheuer von Loch Ness[47].
  • In EarthBound gibt es das Seemonster Tessie, das offensichtlich auf Nessie basiert.
  • In Ni no Kuni gibt es das Monster Nessi, das an einen Seedrachen erinnert.
  • Die Endung ッシー der japanischen Schreibweise von Nessie (ネッシー) bzw. dessen japanischen Gegenstück Issie (jap.: イッシー, Isshī) aus dem Ikeda-See ist Teil des Namens mehrere Dino- und Plesiosaurierartiger Charaktere in der Super Mario Reihe, z.B. Yoshi, Plessie oder Dorrie[48].
  • Das Ungeheuer von Loch Shin aus Wolfgang Hohlbeins "Der Hexer" erinnert an einen riesigen, gepanzerten Plesiosaurier, wird jedoch als Ichthyosaurier bezeichnet, vermutlich aufgrund einer Verwechslung der beiden Tiere durch den Autor.
  • In der Rupert, der Bär-Episode Rupert und Nessie freundet sich der Bär Rupert mit Nessie an.
  • In der Zeichentrickserie Nessies (1995) finden die Kinder Hannah, Halsey und Hayden heraus, dass es eine magische Welt unter Loch Ness gibt, welche von Nessies bewohnt wird. Allerdings gibt es dort nicht nur nette Nessies.
  • In der Extreme Dinosaurs-Episode Die Monster von Loch Ness wollen die bösen Raubsaurier das Ungeheuer von Loch Ness als Waffe gegen ihre Erzfeinde, die Supersaurier, verwenden.
  • Google:
    • Seit April 2015 kann man in Google StreetView nach dem Ungeheuer Ausschau halten.
    • Sucht man in Google Maps nach der Route von Urquhart Castle, Drumnadrochit, Inverness IV63 6XJ (ganz im Norden von Loch Ness) nach Fort Augustus ganz im Süden des Sees, wurde 2015 als alternatives Transportmittel auch das "Loch Ness Monster" angezeigt, das die Strecke ca. 10 Minuten schneller schafft als der Bus[49].
  • In der Buchreihe Miss Drachenzahn stößt die menschliche Hauptprotagonistin Winnie mit ihrer Schulklasse auf Nessie, die eine alte Freundin von Miss Drachenzahn ist.
  • Der Milotic-See in Pokémon Schwert und Schild heißt im englischen "Lake Miloch", eine Kombinatin aus dem seeschlangen-artigen Pokémon Milotic und dem Wort "loch" für See. Die Region Galar, in der sich der See befindet, basiert auf Großbritannien, doch die Position entspricht nicht der des realen Loch Ness.

Quellen

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  3. Clare Feikert-Ahalt (2012), The Loch Ness Monster, Zombies and the Law, Library of Conress
  4. Adomnan von Iona (ca. 688 - 713), Vita Columbae via William Reeves (Übersetzer, 2004), Life of St. Columba, Corpus of Electronic Texts, T201040, Buch 2, Kapitel 28
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  8. Martin Delrio (2002), The Loch Ness Monster, Rosen Publishing Group, S. 48, ISBN 0-8239-3564-7
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  10. 10,0 10,1 10,2 10,3 10,4 10,5 10,6 Katja Jylkka (2018), "Witness the Plesiosaurus": Geological Traces and the Loch Ness Monster Narrative, Johns Hopkins University Press, https://doi.org/10.1353/con.2018.0012
  11. Strange Spectacle on Loch Ness, Inverness Courier (1933), IC 200
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