Drachen Wiki
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Drachenhöhle1

Schädel eines Höhlenbären aus der Drachenhöhle

Die Drachenhöhle (früher auch Kogellucken) ist eine Höhle in der Nähe der Ortschaft Mixnitz in der Gemeinde Pernegg an der Mur in der Steiermark. Sie ist bekannt für Knochenfunde von pleistozänen Bärenarten[1], die früher für Drachenknochen gehalten wurden.

Sage[]

Vor langer Zeit soll in der Höhle ein Drache gelebt haben, der einer riesigen Schlange mit Flügeln, vier Beinen und Schuppenpanzer glich. Dieser erbeutete in der Umgebung Menschen und Tiere und verbreitete so Angst und Schrecken[2][3].

Nachdem der Drache wieder einmal zwei Rinder und einen Hirtenjungen verschlunge hatte, setzte ein Bauer aus Pernegg, der seinen Hof am Röthelstein hatte, eine große Belohnung auf den Tod des Drachen aus. Angelockt von dem Lohn versuchten viele ihr Glück, doch während einige es schon beim Anblick des Drachen mit der Angst zu tun bekamen und andere schwer verletzt zurückkehrten, sah man manche nie wieder. Niemandem gelang es, den Drachen zu töten[2][3].

Schließlich ersann der Ziehsohn des Bauern eine List. Er hatte beobachtet, dass der Drache sich auf dem Weg vom Berg ins Tal eine Rinne gegraben hatte, die vollkommen glatt und frei von Steinen war. Er schloss daraus, dass der Bauch des Drachen sehr empfindlich sein musste. Deshalb wartete er, bis der Wind günstig stand, damit der Drache ihn nicht wittern konnte, und vergrub dann eine große Menge Sicheln und Sensen in der Rinne, so dass die Spitzen in Richtung der Drachenhöhle herausragten[2][3].

Er versteckte sich im Gebüsch, und als der Drache herunterkroch, um seinen Durst zu stillen, verletzte er sich an den vergrabenen Werkzeugen. Laut brüllend bäumte der verletzte Drache sich auf, verletzte sich dabei aber noch mehr und schlug vor Schmerzen wild mit dem Schwanz um sich, wobei er Bäume entwurzelte und Felsen aus dem Boden riss. Schließlich verließen ihn seine Kräfte und er rollte ins Tal hinbab, wo er unter Zuckungen starb. Voller Freude kamen die Menschen herbei und verscharrten den schrecklichen Leichnam. Der Bauer schenkte dem jungen Mann aus Dankbarkeit seinen Hof und er wurde von allen als Retter gefeiert[2][3].

Siehe auch[]

  • Die Drachenhöhle ist nicht der einzige Ort, an dem Höhlenbären-Knochen für Drachenknochen gehalten wurden. Das Drachenloch am Drachenberg in Vättis (Schweiz) ist eine weitere Höhle, in der Höhlenbären gefunden wurden und die deswegen nach Drachen benannt wurde.

Quellen[]

  1. Bock Hermann (1950), Die Drachenhöhle bei Mixnitz (Steiermark), Die Höhle, Vol. 1, S. 61-68
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Sagen von Lindwürmern und Drachen in Hans von der Sann (1911), Sagen aus der grünen Mark, Leykam (1952)
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Der Drachentöter von Mixnitz in Die schönsten Sagen aus Österreich, Tosa (2000), ISBN 978-3850015738
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