
Ein Drache, Illustration aus dem Galaxy-Magazin, 1955
Das Spiel Ratte und Drache (en.: The Game of Rat and Dragon) ist eine Science-Fiction Kurzgeschichte des amerikanischen Autors Cordwainer Smith, welche 1954 geschrieben[1] und 1955 im Magazin Galaxy veröffentlicht wurde[2].
Setting[]
Die Geschichte spielt in einer Zukunft, in der Menschen zu interstellarem Reisen fähig sind. Dabei werden sie aber von so genannten "Drachen" (en. dragons) bedroht, unsichtbare Lebensformen, die von Menschen nicht bemerkt werden, bevor sie diese töten oder in den Wahnsinn treiben. Da Drachen durch starkes Licht vernichtet werden können, sich aber für herkömmliche Waffen zu schnell bewegen, müssen sie durch eine besondere Technik besiegt werden. Jeweils ein Mensch (so genannte pinlighters) und eine intelligente Katze (partners), die durch Telepathie in Kontakt sind, beschützen interstellare Raumschiffe. Die Katzen sind schnell genug, um die Drachen anzugreifen, welche sie als riesige Ratten ansehen (daher der Titel des Buches), während die Menschen intelligent genug sind, um taktisch zu kämpfen. Während die Katzen die Raumschiffe in kleinen, individuellen Schiffen verlassen, bleiben sie telepathisch mit ihrem Menschen in Kontakt und können so ein pinlight, eine winzige Atombombe, nah genug an die Drachen bringen, um diese damit zu töten[2].
Handlung[]
Die Handlung der Geschichte folgt den Pinlighters Underhill, Woodley, Father Moontree und West. Underhills Katze ist Lady May, Woodleys Katze wird nicht benannt, Wests Katze ist Captain Wow, und Father Moontree arbeitet mit einem gierigen, alten Kater, der für seine hohe Siegesrate bekannt ist. Jedoch haben Faterh Moontree und Woodley keine sehr guten Beziehungen zu ihren Katzen[2].
Während eines Angriffes kann Underhill Lady Mays Gedanken nicht schnell genug folgen und wird von einem Drachen berührt, was extrem schmerzhaft ist. Ein Arzt stellt fest, dass nur ein Zehntel einer Millisekunde ihn davon trennte, wahnsinnig zu werden. Doch Underhill interessiert sich nur für das Wohlbefinden seiner Katze[2].
Motive[]
Der Science-Fiction-Biograf Gary K. Wolfe versuchte, die Geschichte in vom Ethnologen Claude Lévi-Strauss etablierte mythologische Muster einzuordnen. Für ihn symbolisieren die Drachen das Unbekannte, das den Menschen in seinem technologischen Fortschritt behindert. Obwohl der Fortschritt es dem Menschen ermöglicht, sich immer weiter von seinem irdischen, tierischen Ursprung zu entfernen, ist er auf seine Verbindung zur Natur in Form der Katzen angewiesen, um das Unbekannte zu überwinden und so für immer an seinen Ursprung gebunden[3].
Quellen[]
- ↑ J.J. Pierce (1975), The Best of Cordwainer Smith, Ballantine Books, S. 67, ISBN 978-0345245816
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Cordwainer Smith (1955), The Game of Rat and Dragon, Galaxy Science Fiction, October 1955, S. 126-143
- ↑ Gary K. Wolfe (1977), Mythic Structures in Cordwainer Smith's "The Game of Rat and Dragon", Science Fiction Studies, Vol. 4, No. 2, https://www.jstor.org/stable/4239107