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Das Märchen von dem jungen Recken und dem Wasser des Lebens (rus.: Сказка о молодце-удальце, молодильных яблоках и живой воде) ist ein russisches Märchen, das von Alexander Nikolajewitsch Afanassjew in seinem Buch Narodnye russkie skazki veröffentlicht wurde.

Handlung[]

Ein alter König mit schlechten Augen hörte von einem Garten, dessen Äpfel Menschen jünger machen und dessen Wasser seine Sicht wiederherstellen kann. Er sandte seinen ältesten Sohn aus, den Garten zu finden.

Der Sohn kam an einen Wegweiser, der ihm drei Mögichkeiten aufzeigte:

  • Auf der ersten Straße werde er hungern, aber sein Pferd werde satt sein.
  • Auf der zweiten Straße werde er sterben
  • Auf der dritten Straße werde sein Pferd sterben, aber er satt sein.

Er nahm die dritte Straße und kam ein Haus, in dem eine Witwe wohnte. Sie ließ ihn dort übernachten und die Nacht mit ihrer Tochter Dunia verbringen, doch diese ließ ihn in den Keller werfen.

Als er nicht zurückkam, zog der zweite Sohn los. Auch er wählte die dritte Straße und ihn ereilte das selbe Schicksal.

Schließlich zog der jüngste Sohn aus, sehr zum Leidwesen des Vaters. Als die Witwe auch ihm anbot, bei ihrer Tochter zu schlafen, entschuldigte er sich zuerst um ins Bad zu gehen. Als sie ihm das gestattete und ihn zum Badhaus führe, schlug er sie, bis sie ihm mitteilte, wo seine Brüder sind. Er befreite sie, doch sie schämten sich, mit leeren Händen heimzukommen.

Der jüngste Sohn ritt weiter und fand eine junge Frau am Webstuhl. Sie konnte ihm nicht den Weg zum Garten zeigen, aber schickte ihn zu ihrer Schwester. Die Schwester bot ihm ein geflügeltes Pferd im Austausch gegen sein Pferd an, um zur dritten Schwester zu kommen. Diese widerum gab ihm ein vierflügeliges Pferd, mit dem er über die Mauer zum Garten springen konnte. Jedoch müsse er sichergehen, die Mauer in einem Sprung zu überqueren, um nicht die Alarmglocken auszulösen und die Hexe zu alarmieren, die den Garten bewacht.

Er wollte den Anweisungen folgen, doch das Pferd streifte mit einem Huf die Mauer. Der Klang war zu leise, um die Hexe zu wecken, doch am Morgen jagte sie ihn auf ihrem sechsflügeligen Pferd. Sie konnte ihn erst erreichen, als er schon fast in seinem Land war, wo sie ihm nicht schaden könne. Jedoch verfluchte sie ihn, dass nichts ihn vor seinen Brüdern retten könne.

Er fand seine schlafenden Brüder und legte sich dazu. Als die Brüder erwachten, stahlen sie seine Äpfel und warfen ihn über eine Klippe. Er fiel in ein dunkles Königreich, wo jedes Jahr ein Drache eine Jungfrau verlangte. Dieses Jahr hatte das Los die Prinzessin getroffen.

Der Recke versprach, die Prinzessin zu retten, wenn der König ihm einen Gefallen versprechen würde. Der König versprach dies, und außerdem die Hand der Prinzessin. Daraufhin ging der Junge mit der Prinzessin zur Höhle des Drachen und legte sich dort schlafen. Sie solle ihn wecken, wenn der Drache kommt. Als der Drache jedoch kam, konnte sie ihn nicht wecken und sie weinte. Als ihre Träne sein Gesicht berührte, erwachte er und schnitt die Köpfe des Drachen ab. Er versteckte sie unter einem Felsen und warf den Körper ins Meer.

Da schlich sich ein Mann an und köpfte den Recken. Er drohte, auch die Prinzessin zu töten, wenn sie ihn nicht als den Drachentöter ausgab. Sie tat es und der König arrangierte die Hochzeit, doch die Prinzessin floh und fuhr mit einer Gruppe Fischer aufs Meer.

Immer wenn die Fischer einen Fisch fingen, warf sie ihn wieder ins Meer, bis irgendwann der Kopf und Körper des echten Drachentöters im Netz war. Sie setzte Kopf und Körper zusammen und heilte ihn mit dem Wasser des Lebens.

Der wiederbelebte Recke sandte sie nach Hause und versprach, alles wieder gutzumachen. Später kam er zum König und frage, ob der angebliche Drachentöter die Köpfe des Drachen finden könne. Dieser konnte sie nicht finden, doch der Recke konnte es. Er gab an, nur nach Hause zurückkehren zu wollen, doch die Prinzessin wollte nicht von ihm getrennt werden.

Sie erzählte von einem Löffler, der sie beide tragen könne, wenn man ihm nur genug Fressen gab. Sie zogen mit einem ganzen Ochsen los, doch das war nicht genug Nahrung. Die Prinzessin schnitt daraufhin ein Stück von ihrem Schenkel ab und gab es dem Vogel zu fressen. Daraufhin trug er sie den ganzen Weg und lobte den süßen Geschmack des Fleisches, das ihm die Prinzessin gegeben hatte. Da zeigte sie ihm, dass es ihr eigenes Fleisch war, und er spuckte es wieder aus. Mit dem Wasser des Lebens konnte der Recke das Bein der Prinzessin heilen.

Der Recke kehre zu seinem Vater zurück und stellte sein Augenlicht mit dem Wasser des Lebens her. Dann berichtete er vom Verrat seiner Brüder, die daraufhin vor Angst in den Brunnen sprangen. Danach heiratete er endlich die Prinzessin.

Ähnliche Märchen[]

Das Motiv des falschen Drachentöters erinnert an andere Märchen wie Die zwei Brüder, The Little Bull-Calf oder Georgic und Merlin. Von diesen unterscheidet es sich darin, dass in diesen der falsche Drachentöter den oder die Drachenköpfe vorzeigt, während der echte die Zungen als Beweis aufhebt. In der Bayajidda-Legende ist es der Kopf des Drachen Sarki, mit dem sich der echte Drachentöter beweisen kann.

Dass der Drache mehrere Köpfe hat ist ein typisches Merkmal Slawischer Drachen.

Das Motiv, dass der Drachentöter vor dem Kampf schläft und von der Jungfrau geweckt werden muss, erinnert an die Sage über den Meeresgeist, die Geschichte von Rostam und manche Versionen der Sagen von St. Georg und Theodor Tiro[1].

Quellen[]

  • Alexander N. Afanasjew (1873), Народные русские сказки, KNIZHNIK (2018), ISBN 9785040917471

Einzelnachweise[]

  1. Matilde Casas-Olea (2020), The Episode of the Sleep of the Dragon Slayer Hero in Byzantine-Slavic Hagiographic Texts, Konštantínove listy, Vol. 13, Issue 1, S. 16-27, http://dx.doi.org/10.17846/CL.2020.13.1.16-27
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