Drachen Wiki
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[[Datei:Beowulf.jpg|thumb|Der schwer verletzte Beowulf und sein Diener Wiglaf im Kampf mit dem Drachen]]'''Beowulf''' ist der Held eines gleichnamigen angelsächsischen Heldengedichtes, welches das bedeutendste erhaltene Einzelwerk angelsächsischer Sprache darstellt. Das Epos entstand vermutlich nach 700 n. Chr., spielt aber vor 600 n. Chr. in Dänemark und Schweden. Das einzige überlieferte Manuskript wird heute in der British Library aufbewahrt.
Über Dänemark herrschte einstmals der gute König Hrothgar, er baute eine prächtige Halle mit einem großen Metsaal, die wegen ihrer hohen Zinnen Heorot (Hirsch) genannt wurde. Reich geschmückt war die Halle und von weither kamen die Dänen, um sie zu bestaunen und wurden von dem gastlichen König großzügig beschenkt. Fröhliche Festlichkeiten wurden abgehalten, deren Lärm weithin schallte und endlich auch an das Ohr von Grendel drang, einem Unhold, der tief im Sumpfwald hauste. Darauf drang der scheußliche Riese zur Nacht in die Halle ein, raubte dreißig der schlafenden Edelinge, die die Halle bewachten und trug sie mit sich in seinen Bau. Dies geschah nun Nacht für Nacht zwölf Jahre lang; alt und jung ängstigte Grendel, meuchelnd und m[[Datei:Beowulf.jpg|thumb|Der schwer verletzte Beowulf, welcher von seinem treuen Diener Wiglaf gerettet wurde]]ordend, wann er zur Mitternacht aus dem Nebelmoor aufstieg, bis die stolze Festung leer stand, aller Helden beraubt. Bald drang die Kunde von dem Unhold über der Dänen Mark hinaus.
 
Auch Beowulf, der Schwestersohn des Königs Hygelak und dessen tapferster Degen, befahl ein Schiff bereitzumachen, bestieg es zusammen mit vierzehn anderen Kühnen und segelte fort, König Hrothgar in seiner Verzweiflung beizustehen.
 
Warm war der Empfang, hatte doch Hrothgar Beowulfs Vater Ekgtheow gut gekannt und Beowulf selbst als Knaben. Beowulf berichtete nun von seinen Taten und kündete, er wolle gegen das Untier mit bloßer Faust ringen und im Falle seines Todes dem König sein Heergerät, einst von Wieland selbst geschmiedet, hinterlassen.
 
Gern wurde solche Rede vernommen und den Helden ein großes Fest gerichtet. In Strömen floss der Met, doch bald brach die Nacht heran, der König zog sich zur Ruhe zurück und der Gast blieb allein mit seinen Gefährten als Saalwart zurück.
 
Beowulf legte nun die eiserne Brünne ab, nahm den Helm vom Haupt und reichte sein Schwert einem Krieger, der seines Heergerätes hüten sollte. Bald lagen die Gefährten im Schlaf, nur Beowulf wachte. Da kam im Nebel vom Moor her Grendel gegangen, schritt die Stufen zur Halle empor und zerbrach die mit eisernen Riegeln gefestigte Tür. Er sah die schlafenden Helden liegen und wollte sie erwürgen, doch war ihm vom Schicksal anderes beschieden. Er zerriss wohl den Nächstliegenden, zerbiss sein Gebein trank sein Blut und verschlang große Stücke des Fleisches, nur Hände und Füße ließ er übrig, dann trat er an Beowulfs Lager und griff nach ihm. Doch der ergriff ihn nun mit einer Kraft, wie sie ihm noch nie zuvor begegnet war und begann mit ihm ein gewaltiges Ringen. [[Datei:Beowulf4.jpg|thumb|left|Grendels Mutter, im Film dargestellt durch Angelina Jolie, war ein bösartiger Dämon]]Es eilten endlich auch die Gefährten dem Recken zur Seite, doch das Ungeheuer war durch Eisen nicht zu verwunden; doch war Beowulfs Kraft so groß, dass er endlich dem Grendel einen Arm abriss und dieser sich letztlich todwund zurück ins Moor schleppte um da zu verenden.
 
Heorot war gesäubert und zum klaren Zeichen des Sieges heftete Beowulf die Riesenfaust allen zur Schau mitten unter die Decke der Methalle. Die Siegeskunde flog von Mund zu Mund, laut wurde Beowulfs Heldentat gepriesen und reiche Gaben erhielten er und seine Gefährten vom dankbaren König, der getötete Gefolgsmann gar wurde in reinem Golde aufgewogen.
 
Aber Grendel lebte und eine Rächerin, seine Mutter suchte die Halle heim. Doch sie hatte nicht mit so vielen Tapferen gerechnet, gerade noch konnte sie die blutige Faust von der Decke reißen, dann musste sie fliehen.
 
So erhielt Beowulf eine neue Mission, auch das zweite Ungetüm war in der Wildnis zu suchen und zu töten, sollte das Land endlich wirklichen Frieden finden. Er gelangte ans [[Meeresdrache|Meer]] und nach langem harten Kampf erlegte er nun auch dieses Ungeheuer, Grendels totes Haupt schlug er ab und brachte es als Zeichen seines Sieges mit in die Festhalle, wo er hoch geehrt wurde und weitere Geschenke erhielt.
 
   
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==Zusammenfassung==
   
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Beowulf ist ein junger Held vom Volk der Gaetas (vermutlich [[wikipedia:de:Gauten|Gauten]], möglicherweise auch [[wikipedia:de:Goten|Goten]] oder [[wikipedia:de:Jüten|Jüten]]), der mit seinen 14 Gefährten nach Dänemark fährt, um dem dortigen König Hrothgar beizustehen. Dessen Halle Heorot wird von einem trollartigen Ungeheuer namens Grendel heimgesucht.
   
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Beowulf tötet zunächst Grendel mit seinen bloßen Händen, später dann dessen auf Rache sinnende Mutter mit dem Schwert eines Riesen.
Vier Jahre später wurde das Land von einem feuerspeiendem [[Drache]]n überfallen, der erzürnt war, weil ihm ein goldener Kelch aus seinem Hort gestohlen wurde. Beowulf starb beim Kampf gegen den Drachen, doch auch der Drache überlebte nicht.
 
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Später wird Beowulf der König der Gaetas und der Dänen. Der zweite Teil des Gedichts spielt fünfzig Jahre nach dem ersten, während Beowulfs Regierungszeit.
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Ein Sklave stielt einen goldenen Kelch aus dem [[Schätze|Hort]] eines Drachen in Earnanæs in Schweden. Der Drache verlässt daraufhin seine Höhle und beginnt, alles was ihm unterkommt zu [[Drachenfeuer|verbrennen]]. Beowulf bricht mit einigen Männern zur Höhle des Drachen auf, doch er verbietet seinen Männern, ihm zu folgen, auf dass er den Drachen allein töten könne.
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In der Höhle tritt Beowulf dem Drachen gegenüber, wird von diesem aber tödlich verletzt. Als seine Gefährten davon erfahren, fliehen sie in den Wald, doch sein Verwandter Wiglaf steigt in die Höhle hinab um Beowulf beizustehen. Es gelingt ihm, den Drachen zu [[Drachentöter|erschlagen]], aber Beowulf erliegt seinen Wunden.
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Beowulf wird in einem Grabhügel auf einer Klippe begraben, wo Seeleute ihn gut sehen können. Auf Beowulfs Wunsch wird der Schatz des Drachen mit ihm begraben und mit einem Fluch belegt, auf dass niemand seinem Wunsch zuwiederhandeln könne<ref name="Beowulf">[[wikipedia:de:Beowulf|Wikipedia: Beowulf]]</ref>.
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==Der Drache==
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[[Datei:Beowulf_and_the_dragon.jpg|thumb|Darstellung des Kampfes von 1908]]Beowulf ist das älteste bekannte Werk der angelsächsischen Literatur, welches einen Drachen beinhaltet. Er wird hier mit den Begriffen ''wyrm'' (dt. [[Schlange]], Reptil) oder ''draca'' (dt. Drache) bezeichnet. Der Drache wiederum ist vermutlich der erste Vertreter eines [[Flugfähigkeit|fliegenden]], feuerspeienden Drachen (sprich: [[Westlicher Drache]]), wie er in der Literatur später allgegenwärtig wurde. Außerdem ist Beowulf eines der ersten Werke, in denen der Drache eine echte Gefahr für den Drachentöter darstellt, anstatt leichtfertig getötet zu werden<ref name="TheDragon">[[wikipedia:en:The_Dragon_(Beowulf)|Wikipedia: The Dragon (Beowulf)]] (englisch)</ref>. Der Drache in Beowulf hat keinen Namen, wird jedoch einmal als ''eald ūhtsceaða'' (von altnord. ''eald'' = alt, ''ūht'' = Nacht und ''sceaðan'' = verletzen, schädigen) bezeichnet<ref name="LeGuin">Ursula Le Guin, '''Of Modern Dragons''', in John Lennard (2007), '''Of Modern Dragons, and other Essays on Genre Fiction''', Humanities-Ebooks, ISBN 978-1847600691</ref>.
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Laut J.R.R. Tolkien gab es in der Mythologie und Literatur nur zwei echte Drachen, nämlich [[Fafnir]] und den Drachen, den Beowulf tötete. Diese beiden Drachen nahm er als Vorbild für seinen Antagonisten [[Smaug]] aus ''Der Hobbit'', welcher der Vorreiter des Westlichen Drachen der modernen Fantasy werden sollte.
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In seinem Blog ''The Big Study'' spricht der [[:Kategorie:Kryptide|Kryptozoologe]] ''The Professor'' Fafnir den Drachenstatus jedoch ab, da er in diesem nur eine große magische Schlange sieht, die einen [[Schätze|Schatz]] bewacht. Der Drache aus Beowulf sei somit der erste wirkliche Drache der Literatur, da dieser als erster die Merkmale der Flugfähigkeit, des Feuerspeiens und des [[Schlange|schlangenartigen]] Körpers in sich vereint. ''The Professor ''verwendet dabei eine sehr enge Definition des Drachenbegriffs, die nur feuerspeiende, [[Westliche Drachen|vierbeinige, geflügelte Drachen]] einschließt.
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Er stellt daraufhin drei mögliche Hypothesen zum Ursprung des Drachen auf:
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#Der Autor von Beowulf kombinierte in seinem Drachen verschiedene mytholgische Kreaturen und erfand quasi seinen eigenen Drachen
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#Die Kombination dieser Merkmale ist eine lokale Idee über das Aussehen von Drachen zur Zeit der Entstehung des Gedichts
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#Der typische Westliche Drache war schon vor Erscheinen von Beowulf weitgehend bekannt, jedoch ist Beowulf das einzige noch heute überlieferte Werk, das einen solchen Drachen beinhaltet
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Sofern eine der ersten Hypothesen stimmt, basiert das heutige Bild des Westlichen Drachen nicht auf mythologischen Quellen, sondern lediglich auf der Literatur des Frühmittelalters. Nur wenn jedoch die dritte Hypothese stimmt, ist laut ''The Professor'' eine kryptozoologische Erforschung westlicher Drachen legitimisiert.<ref name="Professor">[http://thebiggeststudy.blogspot.de/2012/05/dragon-mass-of-confusion-part-three.html The Big Study: "DRAGON": A Mass of Confusion, part three.] (englisch)</ref>
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==Siehe auch==
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*[[w:c:de.mittelalter:Beowulf|Beowulf]] im [[w:c:de.mittelalter|Mittelalter-Wiki]]
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==Trivia==
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*Noch bevor er Grendel tötet, erfährt Beowulf von einem Drachentöter namens Sigmund. Dieser ist der Vater des berühmten [[w:c:de.mittelalter:Siegfried der Drachentöter|Siegfried]], welcher [[Fafnir]] tötete.
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==In der Populärkultur==
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*1987 erschien der Science-Ficton-Roman [[Der Held von Avalon]] von Larry Niven, Jerry Pournelle und Steven Barnes, wo Elemente des Beowulf-Liedes in die Science-Fiction einflossen. Das echsenartige Monster erhält den Namen Grendel. Das Buch wurde 1995 mit [[Beowulfs Kinder]] fortgesetzt.
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*Auf der Zeile ''Iúmonna Gold Galdre Bewunden'', übersetzt etwa "Der Ahnen Gold, in der Urzeit Tagen durch Zauber geschützt", basiert J.R.R. Tolkiens [[Iúmonna Gold Galdre Bewunden|gleichnamiges Gedicht]].
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*[[Beowulf der Drachentöter]] ist eine Roman-Version des Epos von Rosemary Sutcliff
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*2007 wurde der Stoff als computeranimierter Film ''Die Legende von Beowulf'' verfilmt.
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*Im Kinderbuch [[Kenny und der Drache]] wird Beowulf als "Barbar" und "unzivilisierter Rüpel" bezeichnet.
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*Die Charaktere [[Kainan]] und [[Moorwen]] aus dem Film [[Outlander]] basieren auf Beowulf und dem Drachen bzw. Grendel.
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*In Andreas Gößlings Kurzgeschichte [[Drachen_(Andreas_Gößling)#Beowulf und die Moordrachen|Beowulf und die Moordrachen]] wird die Geschichte neu erzählt, jedoch ist hier auch Grendel ein Moordrache.
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*Der [[Roter Tod|Rote Tod]] aus [[Drachenzähmen leicht gemacht]] wird vom Charakter Taffnuss einmal als "Grendels Braut" bezeichnet.
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**In der Buchreihe, auf der der Film basiert, ist Beowulf Standardlektüre für junge Wikinger.
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*Der Roman "Grendel" von John Gardner ist eine Neuerzählung des Heldengedichts aus Sicht von Grendel.
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**Der Flavortext der ''Hearthstone''-Karte [[Bücherwyrm (Hearthstone)|Bücherwyrm]] erwähnt "Grendel" als eine der Lieblings-Tragödien des Bücherwyrms.
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==Quellen==
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<references />
 
[[Kategorie:Drachentöter]]
 
[[Kategorie:Drachentöter]]
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[[Kategorie:Drachenlegenden]]
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[[Kategorie:Nordische Mythologie]]
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[[Kategorie:Menschen]]

Version vom 13. Januar 2020, 04:20 Uhr

Beowulf

Der schwer verletzte Beowulf und sein Diener Wiglaf im Kampf mit dem Drachen

Beowulf ist der Held eines gleichnamigen angelsächsischen Heldengedichtes, welches das bedeutendste erhaltene Einzelwerk angelsächsischer Sprache darstellt. Das Epos entstand vermutlich nach 700 n. Chr., spielt aber vor 600 n. Chr. in Dänemark und Schweden. Das einzige überlieferte Manuskript wird heute in der British Library aufbewahrt.

Zusammenfassung

Beowulf ist ein junger Held vom Volk der Gaetas (vermutlich Gauten, möglicherweise auch Goten oder Jüten), der mit seinen 14 Gefährten nach Dänemark fährt, um dem dortigen König Hrothgar beizustehen. Dessen Halle Heorot wird von einem trollartigen Ungeheuer namens Grendel heimgesucht.

Beowulf tötet zunächst Grendel mit seinen bloßen Händen, später dann dessen auf Rache sinnende Mutter mit dem Schwert eines Riesen.

Später wird Beowulf der König der Gaetas und der Dänen. Der zweite Teil des Gedichts spielt fünfzig Jahre nach dem ersten, während Beowulfs Regierungszeit.

Ein Sklave stielt einen goldenen Kelch aus dem Hort eines Drachen in Earnanæs in Schweden. Der Drache verlässt daraufhin seine Höhle und beginnt, alles was ihm unterkommt zu verbrennen. Beowulf bricht mit einigen Männern zur Höhle des Drachen auf, doch er verbietet seinen Männern, ihm zu folgen, auf dass er den Drachen allein töten könne.

In der Höhle tritt Beowulf dem Drachen gegenüber, wird von diesem aber tödlich verletzt. Als seine Gefährten davon erfahren, fliehen sie in den Wald, doch sein Verwandter Wiglaf steigt in die Höhle hinab um Beowulf beizustehen. Es gelingt ihm, den Drachen zu erschlagen, aber Beowulf erliegt seinen Wunden.

Beowulf wird in einem Grabhügel auf einer Klippe begraben, wo Seeleute ihn gut sehen können. Auf Beowulfs Wunsch wird der Schatz des Drachen mit ihm begraben und mit einem Fluch belegt, auf dass niemand seinem Wunsch zuwiederhandeln könne[1].

Der Drache

Beowulf and the dragon

Darstellung des Kampfes von 1908

Beowulf ist das älteste bekannte Werk der angelsächsischen Literatur, welches einen Drachen beinhaltet. Er wird hier mit den Begriffen wyrm (dt. Schlange, Reptil) oder draca (dt. Drache) bezeichnet. Der Drache wiederum ist vermutlich der erste Vertreter eines fliegenden, feuerspeienden Drachen (sprich: Westlicher Drache), wie er in der Literatur später allgegenwärtig wurde. Außerdem ist Beowulf eines der ersten Werke, in denen der Drache eine echte Gefahr für den Drachentöter darstellt, anstatt leichtfertig getötet zu werden[2]. Der Drache in Beowulf hat keinen Namen, wird jedoch einmal als eald ūhtsceaða (von altnord. eald = alt, ūht = Nacht und sceaðan = verletzen, schädigen) bezeichnet[3].

Laut J.R.R. Tolkien gab es in der Mythologie und Literatur nur zwei echte Drachen, nämlich Fafnir und den Drachen, den Beowulf tötete. Diese beiden Drachen nahm er als Vorbild für seinen Antagonisten Smaug aus Der Hobbit, welcher der Vorreiter des Westlichen Drachen der modernen Fantasy werden sollte.

In seinem Blog The Big Study spricht der Kryptozoologe The Professor Fafnir den Drachenstatus jedoch ab, da er in diesem nur eine große magische Schlange sieht, die einen Schatz bewacht. Der Drache aus Beowulf sei somit der erste wirkliche Drache der Literatur, da dieser als erster die Merkmale der Flugfähigkeit, des Feuerspeiens und des schlangenartigen Körpers in sich vereint. The Professor verwendet dabei eine sehr enge Definition des Drachenbegriffs, die nur feuerspeiende, vierbeinige, geflügelte Drachen einschließt.

Er stellt daraufhin drei mögliche Hypothesen zum Ursprung des Drachen auf:

  1. Der Autor von Beowulf kombinierte in seinem Drachen verschiedene mytholgische Kreaturen und erfand quasi seinen eigenen Drachen
  2. Die Kombination dieser Merkmale ist eine lokale Idee über das Aussehen von Drachen zur Zeit der Entstehung des Gedichts
  3. Der typische Westliche Drache war schon vor Erscheinen von Beowulf weitgehend bekannt, jedoch ist Beowulf das einzige noch heute überlieferte Werk, das einen solchen Drachen beinhaltet

Sofern eine der ersten Hypothesen stimmt, basiert das heutige Bild des Westlichen Drachen nicht auf mythologischen Quellen, sondern lediglich auf der Literatur des Frühmittelalters. Nur wenn jedoch die dritte Hypothese stimmt, ist laut The Professor eine kryptozoologische Erforschung westlicher Drachen legitimisiert.[4]

Siehe auch

Trivia

  • Noch bevor er Grendel tötet, erfährt Beowulf von einem Drachentöter namens Sigmund. Dieser ist der Vater des berühmten Siegfried, welcher Fafnir tötete.

In der Populärkultur

  • 1987 erschien der Science-Ficton-Roman Der Held von Avalon von Larry Niven, Jerry Pournelle und Steven Barnes, wo Elemente des Beowulf-Liedes in die Science-Fiction einflossen. Das echsenartige Monster erhält den Namen Grendel. Das Buch wurde 1995 mit Beowulfs Kinder fortgesetzt.
  • Auf der Zeile Iúmonna Gold Galdre Bewunden, übersetzt etwa "Der Ahnen Gold, in der Urzeit Tagen durch Zauber geschützt", basiert J.R.R. Tolkiens gleichnamiges Gedicht.
  • Beowulf der Drachentöter ist eine Roman-Version des Epos von Rosemary Sutcliff
  • 2007 wurde der Stoff als computeranimierter Film Die Legende von Beowulf verfilmt.
  • Im Kinderbuch Kenny und der Drache wird Beowulf als "Barbar" und "unzivilisierter Rüpel" bezeichnet.
  • Die Charaktere Kainan und Moorwen aus dem Film Outlander basieren auf Beowulf und dem Drachen bzw. Grendel.
  • In Andreas Gößlings Kurzgeschichte Beowulf und die Moordrachen wird die Geschichte neu erzählt, jedoch ist hier auch Grendel ein Moordrache.
  • Der Rote Tod aus Drachenzähmen leicht gemacht wird vom Charakter Taffnuss einmal als "Grendels Braut" bezeichnet.
    • In der Buchreihe, auf der der Film basiert, ist Beowulf Standardlektüre für junge Wikinger.
  • Der Roman "Grendel" von John Gardner ist eine Neuerzählung des Heldengedichts aus Sicht von Grendel.
    • Der Flavortext der Hearthstone-Karte Bücherwyrm erwähnt "Grendel" als eine der Lieblings-Tragödien des Bücherwyrms.

Quellen

  1. Wikipedia: Beowulf
  2. Wikipedia: The Dragon (Beowulf) (englisch)
  3. Ursula Le Guin, Of Modern Dragons, in John Lennard (2007), Of Modern Dragons, and other Essays on Genre Fiction, Humanities-Ebooks, ISBN 978-1847600691
  4. The Big Study: "DRAGON": A Mass of Confusion, part three. (englisch)