
Titel-Ornament des Märchens in Edmund Dulac's fairy book', 1916
Baš Čelik (srp.: Баш-Челик, von türkisch baş, Kopf und çelik, Stahl) ist ein serbisches Märchen.
Handlung[]
Auf dem Totenbett ließ ein König seine drei Söhne schwören, die drei Töchter jeweils an den ersten zu verheiraten, der danach fragt. Als eines Nachts eine laute Stimme nach einem der Mädchen verlangt, zögern die beiden älteren Brüder zunächst, doch der jüngste Bruder erinnert sich an die Worte des Vaters und stimmt zu. In der nächsten Nacht hört man eine neue laute Stimme, und wieder ist es der jüngste Sohn, der seine Schwester an den Fremden verheiratet. Schließlich wird auch die dritte Tochter auf diese Weise gefreit[1][2].
Als alle drei Schwestern aus dem Haus sind, beschließen die Brüder, auf die Suche nach ihnen zu gehen. Jeder der Brüder muss auf seiner Reise gegen eine mehrköpfige Schlange (srp.: аждаха) kämpfen. Der jüngste wirft sie in einen See und heiratet schließlich eine Prinzessin, die er vor neun Riesen retten musste. In ihrem Schloss darf er jeden Raum besuchen außer dem, der mit Ketten verschlossen ist. Als seine Frau weg ist, packt ihn die Neugier und er sieht in den Raum, wo er einen angeketteten Mann findet. Der Mann nennt sich Baš Čelik und bittet um drei Gläser Wasser, die der Prinz ihm bringt und so drei weitere Leben erhält. Mit dem dritten Glas erhält Baš Čelik seine übermenschliche Kraft zurück, sprengt die Ketten, breitet seine Flügel aus und fliegt mit der Prinzessin davon[1][2].
Der Prinz geht los, um sie zu retten. Unterwegs erfährt er, dass er seine Schwestern jeweils an den König der Drachen (srp.: зма̏ј), Falken und Adler verheiratet hat. Er wird von jedem der Könige in sein Schloss eingeladen, doch jeder davon versucht ihn davon abzuhalten, Baš Čelik zu bekämpfen, da dieser unbesiegbar sei. Dennoch besteht der Prinz auf seinem Plan und erhält von jedem der Könige eine magische Feder, mit der er ihre jeweiligen Armeen beschwören kann[1][2].
Als er versucht, seine Frau zu befreien, verliert er dreimal und verliert jedes Mal ein Leben. Als er das vierte Mal stirbt, kann er zunächst noch die drei Armeen beschwören und die Könige beleben ihn mit Wasser aus dem Jordan wieder. Über seine Frau erfährt der Prinz, dass Baš Čelik nicht sterblich ist, da sein Leben in einem Vogel in einem Fuchs in einem Wald auf einem hohen Berg versteckt ist. Mit diesem Wissen kann er Baš Čelik schließlich besiegen und seine Frau retten[1][2].
Ähnliche Märchen[]
Die drei Könige, die die Töchter heiraten, erinnern an verschiedene Varianten des Märchens von den drei Tierkönigen oder Grimms Märchen Die Kristallkugel. Baš Čeliks Methode, unsterblich zu werden, erinnert hingegen an die russiche Sagengestalt Koschtschei und kommt auch in Der siebenköpfige Drache vor, wo ebenfalls eine Frau die Methode in Erfahrung bringt.
Quellen[]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Баш-Челик in Вук Стефановић Караџић (1853), Српске народне приповијетке, друго умножено издање, у наклади Ане, удовице В. С. Караџића (1870), S. 185–205 via Woislav M. Petrovitch (1914), Hero Tales and Legends of the Serbians, George G. Harrap & Co. Ltd (1921), S. 247-267
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Bashtchelik (or, Real Steel) in Edmund Dulac (1916), Edmund Dulac's Fairy-Book, G. H. Doran Company, S. 95-117