Drachen Wiki
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Der Apostel Thomas († um 72 n. Chr., Mailapur) war einer der zwölf Apostel von Jesus Christus. In den apokryphen Thomasakten wird er als Drachentöter beschrieben.

Überlieferung[]

In den Thomasakten wird erzählt, wie Thomas am Straßenrand einen toten Jugendlichen fand. Da tauchte aus einem Erdloch ein schwarzer Drache auf, der den Mord gesteht. Er gibt an, aus Eifersucht gehandelt zu haben, da der junge Mann mit einer schönen Frau geschlafen hatte, auf die der Drache ein Auge geworfen hat, und das auch noch am Sabbath[1][2].

Der Drache erkennt Thomas als Zwillingsbruder von Christus und identifiziert sich selbst als "der Sohn der auf einem Thron über die ganze Welt sitzt" und bereits Eva verführte (siehe Schlange von Eden). Außerdem soll er Kain auf die Idee gebracht haben, Abel zu töten, und gefallene Engel dazu bringen, mit Menschenfrauen Söhne zu zeugen, die ihm dienen. Auch hinter den Taten des Pharaos, der die Isrealiten aus Ägypten vertrieb, und Judas Iskariots soll er gesteckt haben[1][2].

Doch Thomas befielt dem Drachen, das Gift aus dem Toten zu saugen, woraufhin dieser wieder zum Leben erwacht. Der Drache hingegen wird vom Gift aufgebläht, platzt und stirbt, bevor der Boden ihn verschlingt. Der Junge gibt an, jetzt frei zu sein von der Lust, die ihn zu seiner Sünde mit der jungen Frau brachte, und wird von Thomas zum Christentum bekehrt[1][2].

Trivia[]

  • Manche spanische Missionare setzten Thomas mit dem atztekischen Gott Quetzalcoatl gleich[3].
  • Daniel Ogden vermutet in der Tatsache, dass der Drache sich in eine junge Frau verliebt hat, eine Parallele zu einer von Aelian niedergeschriebenen Sage, in der ebendies passiert (siehe Prinzessin und Drache#Mythen und Sagen)[2].
    • Die Wiederbelebung des Jungen ist ein Motiv, das auch in anderen frühchristlichen Drachentötersagen wie z.B. bei Ammon oder dem Apostel Andreas vorkommt und von kontemporären heidnischen Autoren parodiert wurde (siehe Philopseudes)[2].

Quellen[]

  1. 1,0 1,1 1,2 Thomasakten (ca. 220 - 230), via Acts of Thomas, New World Encyclopedia
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Daniel Ogden (2013), Drakōn: Dragon Myth and Serpent Cult in the Greek and Roman Worlds, Oxford University Press, Print ISBN 9780199557325
  3. David A. Brading (2011), Myth and Images in Mexican History: Foundations and Legitimacy, Anales del Instituto de Investigaciones Estéticas, Instituto de Investigaciones Estéticas, Mexico City, ISSN 0185-1276
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