Drachen Wiki

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Amiran bzw. Amirani (geo.: ამირან) ist ein georgischer Kulturheros. Er ist der Protagonist des Ritterromans Amiran-Darejaniani (geo.: ამირანდარეჯანიანი) aus dem 12. Jahrhundert.

Amiran-Darejaniani[]

Die Rahmenhandlung des Amiran-Darejaniani erzählt von König Abesalom von Indien, der auf der Jagd vom Helden Amiran erfährt und mehr über ihn wissen möchte. In Persien trifft er Amirans ehemaligen Kameraden Savarsamisdze, der ihm von den Taten des Helden erzählt. Mehrere dieser Episoden enthalten Kämpfe gegen Drachen[1].

Die Geschichte von Badri Iamanisdze[]

Als erstes erzählt Savarsamisdze, wie Amiran einen Gefolgsmann von Badri Iamanisdze (Badri aus Jemen) traf, der ihm von der Mission seines Herren erzählt, die Tochter des Königs der Meere zu entführen. Auf der Rise wurden Badri und seine Gefährten mehreren Kriegern und wilden Tieren angegriffen, darunter auch ein zweiköpfiges, feuerspeiendes Monster, so groß wie ein Elefant und ein schwarzer und ein weißer Drache (geo.: ვეშაპი, vešap’i). Badri lamanisdze griff den schwarzen Drachen an und sein Gefährte Indo Dchabuki den weißen. Der schwarze Drache versuchte, Badri zu verschlingen, doch dieser rammte sein Langschwert in den Rachen der Kreatur und nagelte sie so am Boden fest, bevor er sie tötete. Der weiße Drache umschlang derweil Indo Dchabuki und wollte mit seiner Beute fliehen, doch Badri lief ihm nach und schlug ihn mit seinem Scimitar in zwei Teile[1][2].

Schließlich erreicht die Expedition die Stadt des Königs der Meere, wo Badri Iamanisdze den Ritter Mokle Dchabuki und den Champion Arzamaniki töten muss, um die Tochter des Königs als Braut zu gewinnen. Auf der Rückreise wird Badri von Baqbaq Devi gefangen genommen, und der Ägypter Nosar Nisreli zieht los, um ihn zu retten[1].

Die Geschichte von Amiran Darejanisdze[]

Zusammen mit Savarsamisdze und Badris Gefolgsmann zieht Amiran aus. Unterwegs schließt sich ihnen der zweiköpfige Mann an. Es gelingt Amiran, Nosars und Badris Vasallen Ali Dilami und Indo Dchabuki zu befreien. Auf einem Dämonenschiff reisen sie weiter, doch das Schiff löst sich auf dem Meer in Luft auf, weshalb Amiran seine Gefährten schwimmend retten muss. Sie treffen auf den König der Didos, dessen Königreich von Devis erobert wurde. Amiran verspricht ihm, es zurückzuerobern.

Auf der weiteren Reise kommen sie an einen Berg, auf dem eine riesige Schlange lebte, und viele kleinere Schlangen griffen die Gruppe an. Obwohl Amirans Krieger viele davon töteten, kamen immer mehr, bis Amiran mit einem Pfeil den Kopf der großen Schlange durchbohrte und diese starb. Sofort ließ der Andrang der Schlangen nach, stattdessen erschienen zwei Männer, die sich beklagten, dass ihr Diener, die Schlange, getötet wurde. Um sie zu rächen hetzen sie drei Drachen auf Amirans Männer, einen roten, einen weißen und einen schwarzen[3].

Amiran tötet nacheinander den roten und den weißen Drachen mit seinem Scimitar. Danach wird er von dem schwarzen Drachen verschlungen. Savarsamidze kann dem Drachen den Schwanz abschlagen, doch das Tier entkommt in ein Gebäude. Doch Amiran gelingt es mithilfe zweier Dolche, sich aus dem Bauch des Drachen herauszuschneiden[3]. Später versuchen Baqbaq Devi und dessen Verbündeter Khazaran Devi, Amiran zu entführen, doch dieser tötet Khazaran. Danach erobert er die Burg der Devis und befreit Badri und Nosar, wobei Baqbaq getötet wird[1].

Die Geschichte der Talismane[]

Im Traum erscheint Amiran eine Frau, die ihm aufträgt, eine bestimmte Frau zu finden und zur Frau zu nehmen. Er reitet deshalb nach Indien und tötet auf dem Weg viele Briganten. Schließlich werden sie von einer Gruppe Händlern aus Basra bewirtet und retten diese vor dem Roten Ritter und den Ashtarabidze-Brüdern. In einem Haus sehen sie ein Gemälde der Jungfrau und erfahren deren Namen, Lady Khvareshan. Amiran zerstört magische Talismane in Form kupferner Löwen und Männer, bevor sie im Königreich der Prinzessin Khvareshan ankommen und Amiran sie heiratet. Danach tötet er zwei Drachen, die einen Garten mit magischen Früchten bewachen und besiegt schließlich Sabur Rabagisdze, den Bruder des roten Ritters, der sein Freund wird[1].

Die Geschichte von Mze Dchabuki[]

Auf der Jagd tötet Amiran zwei Löwen, bevor er einen weinenden Mann trifft. Dieser stellt sich als Raib der Nubier vor, der einst ein Gefolgsmann von Mze Dchabuki war, an den ihn die Tötung der Löwen erinnert hat. Raib erzählt Amiran, wie er als Kind gefangengenommen und als Sklave nach Arabien gebracht wurde, wo sein Meister aber von Mze Dchabuki getötet wird. Aus Dankbarkeit schwört Raib ihm Treue. Auf dessen Mission, die Tochter des Königs der Chasaren zu freien, kommen sie an einen magischen See, der die Männer, die darin baden, in Löwen und Vögel, die Drachen aber in Männer verwandelt. Diese Drachenmänner greifen Mze Dchabukis Gruppe an, doch Mze kann sie alle töten[1].

Später kommen sie an einen Friedhof, doch die Leichen erwachen zum Leben und versuchen, die Männer ins Verderben zu locken. Mze tötet dort einen feuerspeienden Drachen, bevor er in die Höhle eines Zauberers einbricht und die chasarische Prinzessin rettet. Doch nach der Hochzeit wird er von Verrätern aus Ghazni getötet, die den von ihm getöteten Champion Ghamar Ghaznel rächen möchten[1].

Die Geschichte der Expedition nach Balkh[]

Amiran erhält ein Schreiben der Königin von Balch, deren Ehemann vom Tyrannen Balkham Qamisdze getötet wurde. Dieser verlangt nun die Prinzessin von Balch. So zieht Amiran mit 500 Kriegern gegen Balkham in den Krieg. Er kann Balkhams Armee besiegen und wird von der Königin von Balch empfangen, die ihm ihre Tochter zur Frau gibt. Doch dann kommt Balkham in der Stadt an. Amiran tötet ihn im Zweikampf[1].

Später erfährt Amiran von Ghamaz Devi, der nachts auf einem Drachen in die Stadt reitet und jeden tötet, den er trifft. Amiran tötet Ghamaz und den Drachen und wird zum Dank zum Herrscher von Balch gemacht. Danach herrscht er viele Jahre über die Stadt[1].

Weitere Geschichten[]

Eine georgisches Märchen erzählt, wie Amirani in der Unterwelt ist und nach einem Weg zurück zur Oberwelt sucht. Dabei trifft er auf einen Drachen, der die Küken eines riesigen Adlers verschlingt und den Menschen der Unterwelt den Zugang zum Wasser verwehrt, und tötet diesen. Zum Dank willigt der Adler ein, Amirani in die Oberwelt zu tragen. Dafür würden jedoch zwölf Paar Ochsen und genau so viel Brot als Proviant benötigt. Die Menschen der Unterwelt stellten ihm dankbar diese große Menge an Nahrung zur Verfügung[4].

Der Adler steigt in Spiralen zur Oberwelt auf und lässt sich dabei von Amirani füttern. Doch vor den letzten beiden Kreisen geht der Proviant aus. Deshalb schneidet Amirani sich selbst ein Stück Fleisch ab und gibt es dem Adler. Dieser stellt fest, dass das Stück viel besser schmeckt und schafft den Rest des Weges zur Oberwelt. Dort gibt er Amirani ein Stück seines eigenen Flügels und heilt damit die Wunde des Mannes[4].

Ähnliche Märchen sind auch bei anderen kaukasischen Kulturen bekannt. Die Abchasen nennen Sosryko als Helden, die Kabardiner Batraz[5]. Tatsächlich kommen ähnliche Episoden auch in vielen nicht-kaukasischen Märchen vor und stellen einen Bestandteil des Bärensohnmärchens (Juan Oso) dar[6]. Beispiele dafür sind Shepherd Paul, Der heilige Georg, die Lamia und die Schlange oder Das Märchen von Prinz Mohammad. Ein weiteres georgisches Beispiel, in dem die Episode aber verkürzt ist, ist Von Balai und von Boti.

Quellen[]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 D. M. Lang, G. M. Meredith-Owens (1959), Amiran-Darejaniani: A Georgian Romance and Its English Rendering, Bulletin of the School of Oriental and African Studies, University of London Vol. 22, No. 1/3, S. 454-490, https://www.jstor.org/stable/609502
  2. Mose Khoneli, R. H. Stevenson (1958), texts Amiran-Darejaniani, a Cycle of Medieval Georgian Tales Traditionally Ascribed to Mose Khoneli, Clarendon Press, S. 16
  3. 3,0 3,1 Mose Khoneli, R. H. Stevenson (1958), texts Amiran-Darejaniani, a Cycle of Medieval Georgian Tales Traditionally Ascribed to Mose Khoneli, Clarendon Press, S. 33-34
  4. 4,0 4,1 Georges Charachidzé (1986), Prométhée ou le Caucase: essai de mythologie contrastive, Flammarion, S. 252, ISBN 9782082111669
  5. Georges Charachidzé (1986), Prométhée ou le Caucase: essai de mythologie contrastive, Flammarion, S. 286, ISBN 9782082111669
  6. Roslyn M. Frank (2021), Hunting for the Mythic Female Shaman Eagle, University of Iowa